Brände und Feuerlöschwesen vor der Wehrgründung
Das Gemeindegesetz vom 24. Februar 1843 verpflichtet die Gemeinden dafür zu sorgen, dass keine Brände entstehen und das notwendige Löschmaterial zur Verfügung zu stellen, um auftretende Brände bekämpfen zu können.
Wie so mancherorts, scheint auch in Simmern in dieser Hinsicht nichts erfolgt zu sein, denn auf ein diesbezügliches Schreiben des Distriktskommissars vom 26. August 1858 vermerkt das Deliberationsregister der Gemeinde Simmern, dass die Gemeinde über keinerlei Löschgeräte verfüge, und dass sie zu arm sei, eine so hohe Ausgabe zu machen. Darum müsse die Anschaffung einer Pumpe oder andere Löschgeräte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Dieser Zeitpunkt war dann über 60 Jahre später gekommen. Wahrscheinlich glaubte man auch auf eine Pumpe verzichten zu können weil in Simmern die Wiege der meisten Luxemburger Dachdecker stand, und die Strohdächer früher als anderswo durch Schieferdächer ersetzt worden waren, was die Brandgefahr natürlich verminderte.
Aus den Nachforschungen von Professor Hess, wissen wir dass das Dorf Simmern kurze Zeit vor 1714 abgebrannt war und dass der letzte, vom Schäfer bewohnte Teil der Burg Simmern gegen 1788 abbrannte. Laut Überlieferung tänzelten die brennenden Dachschindeln vom Winde getrieben über die mit Stroh und Schindeln gedeckten Dorfhäuser und brachten die Ortschaft in grosse Gefahr.
Im Monat Oktober 1803 brannte vier nahe aneinander liegende Häuser, gegenüber "Wonesch" in der Hommerichergasse nieder. Nur eines wurde wieder aufgebaut (Schenten).
1867 brannte das erste Schulhaus, mit andern Häusern, die auf engem Raum in der heutigen rue des Sources standen, nieder. Eine Notiz im Luxemburger Sonntagsblatt aus dem Jahre 1889 berichtet von einem Vorkommnis, das leicht zum Abbrennen der zweiten Schule hätte führen können.
"Simmern, 14. Juli 1889 - Am Tage von Fronleichnam fand unser Küster mehrere Teile unseres kostbaren Baldachins, welche auf dem Schulspeicher untergebracht gewesen, nur mehr als Asche vor. So musste dann am hohen Fronleichnamstage das Allerheiligste ohne "Himmel" in dem Dorf einhergetragen werden. Wie das Feuer entstanden, ist bis zur Stunde unbekannt. Ob's vielleicht ein Blitzstrahl gewesen?"
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr von Simmern
Nach der Verabschiedung des Gesetzes über die Schaffung einer speziellen Steuer auf den Feuerversicherungsverträgen im Jahre 1905, und nach der Schaffung eines "Höheren Rates" für den Feuerlöschdienst im Jahre 1908, welcher für die Verteilung der Subsidien bei der Anschaffung für Feuerlöschmaterial zuständig war, schossen auch in den kleinen, weniger bemittelten Gemeinden die Feuerwehren wie Pilze aus dem Boden. Mit Aussicht auf diese Subventionen konnten sich die Gemeinden eher für die Anschaffung von Feuerlöschmaterial entschliessen. So kam es auch im Jahre 1910 in Simmern zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr.
Anfang des Jahrhunderts hatte sich in Simmern eine zweite Musikgesellschaft gruppiert, der jedoch keine lange Lebendauer beschieden war. Ihre Mitglider gründeten einen Turnverein, in dem auch Mitglieder des landwirtschaftlichen Lokalvereines vertreten waren.
Unter dem Impuls von Henri Ries und Jean Noesen beschlossen etliche Mitglieder der beiden Gesellschaften, gemeinsam eine Feuerwehrgesellschaft zu gründen.
Da auch von anderer Seite Betrebungen in dieselbe Richtung liefen, wurden in aller Eile Statuten ausgearbeitet und bei der Gemeinde hinterlegt.
Die Gründung der Wehr fand am 13. Mäerz 1910 in einer eigens hierzu einberufenen öffentlichen Versammlung statt, in der sich sogleich 41 Dorfbewohner einschrieben liessen. Nach Verlesung und Erklärung der Allgemeinen Feuerwehrverbandsstatuten, wurde dem neuen Verein der Name "Freiwilliges Feuerwehr-Corps von Simmern" beigelegt.
Der erste Vorstand setzte sich folgendermassen zusammen:
Präsident-Kommandant: Pierre Hoeltgen
Unterkommandant: Jean-Pierre Ewen
Schriftführer: Ferdinand Knepper
Kassierer: Jean Noesen
Beisitzende: Alfred Gregorius / Nic. Zoller / Henri Noesen
Die drei Letztgenannten wurden zu Abteilungsführern bestimmt.
Während der beiden ersten Jahre wurden zahlreiche Marschübungen vorgenommen, zudem auch Freiübungen, sicher eine Initiative der 10 Mitglieder des Turnvereins, welche der Wehr auf Anhieb beigetreten waren.
Artikel 9 der Statuten sah für unberechtigte Abwesenheiten in Versammlungen und bei Übungen, eine Geldstrafe von 0,75 Franken vor.
Die Wehr nahm regelmässig an den Kantonalübungen, Delegiertenversammlungen und Kongressen des Landesverbandes teil, ebenso an den Feierlichkeiten bei den Nachbarwehren und an den kirchlichen und weltlichen Feierlichkeiten im Dorf.
Während des ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918 war die Tätigkeit sehr beschränkt. Diese Tendenz hielt auch bis in die 20er Jahre an, bedingt durch massive Abwanderung vieler Mitglieder in die Nähe ihrer neuen Arbeitsplätze.
1921 war ein Tiefstand mit nur mehr 13 Mitgliedern erreicht.
Von 1924 bis 1927 traten 18, meist jüngere Männer der Feuerwehr bei und brachten neuen Auftrieb in den Verein und junges Blut in den Vorstand.
Wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, dass die Fertigstellung des Wasserleitungsnetzes im Jahre 1923 und der Grossbrand im landwirtschaftlichen Anwesen Nic. Kaufmann im Jahre 1924 das Interesse am Feuerlöschwesen neu entfachten.
Vor dem Bau der Wasserleitung war das Löschen von Bränden auch äusserst schwierig. Bis zum Jahre 1918, wo die erste Druckpumpe angeschafft wurde, standen lediglich Löscheimer zur Verfügung.
Beim Ertönen der Sturmglocken eilte die ganze Bevölkerung mit Eimern herbei. Von der Eisch oder einem der vielen Dorfbrunnen, bis zum Brandherd wurde eine Menschenkette gebildet, in der die gefüllten und die leeren Wassereimer von Hand zu Hand gereicht wurden. Von den Leitern und Nachbardächern aus warfen beherzte Feuerwehrmänner das Wasser in die gierigen Flammen, während andere das Feuer von innen bekämpften, nachdem Vieh und Mobiliar in Sicherheit gebracht worden waren. Mit solch primitiven Löschmitteln war man meist machtlos gegen das Feuer und man hatte oft alle Mühe, ein Übergreifen auf die Nachbarschaft zu verhindern.
Die Druckpumpe brachte insoweit eine Verbesserung, dass das herbeigeschleppte Wasser in den Reservebehälter des Pumpenfuhrwerks befördert wurde und von dort durch die angeschlossenen Hanfschläuche gepumpt wurde. Die Bedienung der Pumpe war eine kraftraubende Angelegenheit, wobei auf jeder Seite 3 bis 4 Mann die Schwenkhebel auf und nieder drücken mussten.
Die neue Wasserleitug reichte nicht bis zu den höher gelegenen Häusern der "Waldhiel" und der "Griefgeshiel", so dass die Pumpe nicht in den Ruhestand kam.
Zuletzt war sie 1933 beim Hausbrand Theodor Back im Einsatz, wobei sie vom letzten Wasserhydranten aus gespeist wurde.
Mit dem Einbruch der deutschen Truppen in Luxemburg am berüchtigten 10. Mai 1940, musste die Vereinstätigkeit unserer Feuerwehr eingestellt werden.
Ausser einem kurzen Bericht über die Generalversammlung vom 5. Januar 1941 vom Schriftführer Jean Arendt, die einzige Eintragung im Deliberationsregister der Wehr bis zur Generalversammlung vom 3.2.1946.
Im Kassenbuch der Wehr figuriert für 1942 ein Betrag von 5 Reichsmark als Spende für das Winterhilfswerk.
In der Folge wurden verschiedene Einwohner gezwungen, dr Feuerwehr beizutreten und an dn Übungen teilzunehmen.
Pierre Fischer wurde mit vielen andern "Feuerwehrführern" zu einem Ausbildungslehrgang an der Provinzial-Feuerwehrschule in Koblenz beordert.
Brandbekämpfung im Luftschutz wurde zum Hauptaufgabenbereich der Feuerwehr, wobei die Brandbombenbekämpfung und das Löschen von Dachstuhlbränden vorrangige Instruktionsthemen waren.
Im Dorfbach (bei Millen) wurde eine Stauvorrichtung angebracht. Gelegentlich einer Demonstrationsübung auswärtiger "Luftschützler" mit Feuerlöschern und Kübelspritze, brannte die zu diesem Zwecke errichtete Holzbaracke gänzlich ab, sehr zur Schadenfreude der herbeibeorderten Zuschauer.
Am 24. Mai 1941 brannte das landwirtschaftliche Anwesen von Pierre Bach in Greisch. Die Whr von Simmern wurde mit ihrem Material zu Hilfe gerufen, da zu diesem Zeitpunkt noch keine Wehr in Greisch bestand.
Am 18. Dezember 1943 entstand ein Schadenfeuer am Hause Meyer-Diedert. Die Pflichtfeuerwehr von Steinfort eilte zu Hilfe mit ihrer Tragkraftspritze und verlegte eine Zubringerleitung von der Eisch zur Brandstelle. Bei grimmiger Kälte fror das Wasser in den Schläuchen sobald ein Strahlrohr abgestellt wurde.
Amtsbürgermeister Titz aus Steinfort leitete höchstpersönlich den Einsatz. Die Luftluken der benachbarten Scheunen wurden wegen Funkenflug mit nassen Säcken zugestopft. Dies war der erste Brandeinsatz des damals 15jährigen Schreibers dieser Zeilen. Nach der Bergung des Mobiliars bediente er zusammen mit "Nilles Pier" in der Dachrinne sitzend, eine dr eingesetzten "Lanzen", wobei zum Schluss die durchnässte Kleidung knochenhart gefroren war.
Das Positive an der ganzen Sache war, dass von amtswegen Feuerwehrmaterial für Simmer Wehr angeschafft wurde, unter anderem eine 2teilige Ausziehleiter, 1 Tragbahre, 1 Sanitätskasten, sowie 20 Feuerwehrstahlhelme mit Nackenschutz.
Die erste Generalversammlung nach Kriegsende fand am 3. Februar 1946 statt, in der Herr Jean Mamer und Herr J.P. Ewen ihre Demission als Präsident, resp. Kommandant aus Altersgründen einreichten. Ihnen wurde einstimmig der Ehrentitel ihrer Funktionen verliehen, für ihre langjährigen Verdienste seit der Wehrgründung.
In dieser Versammlung traten 8 junge Männer der Wehr bei, denen bis Jahresende noch 3 weitere folgten.
Der neugewählte Vorstand setzte sich folgendermassen zusammen:
Kommandant: Jean Noesen
Unterkommandant: Jean Bach
Abteilungführer: Pierre Mahowald
Schriftführer: Jean Arendt
Kassierer: J.P. Noesen
Als Fahnenträger wurde Pierre Fischer bestimmt, der die Vereinsfahne während der Krieges in seinem Lastwagen versteckt hielt, den er zu Kriegssanfang funktionsunfähig gemacht hatte und so vor einer Beschlagnahmung durch die Wehrmacht rettete. Die Wehr erlebte unter dem Impuls der jungen Kräfte einen neuen Aufschwung. Nach dem in den Jahren 1950-1952, 10 weitere, meist jüngere Leute mit Militärdiensterfahrung, die durch auswärts verzogene Kamaraden entstandene Lücken aufgefüllt hatten, wurden in verstärktem Masse Marschübungen durchgeführt. Solche Übungen mussten bis Mitte der 50er Jahre von jeder einzelnen Wehr bei den Kantonalübungen vorgeführt werden. Besonders starken Applaus erhielt unsere Wehr 1954 in Schouweiler für ihre mustergültig ausgeführten Fussübungen mit Halbwendungen während des Marschierens und dem Übergang von der Dreierreihe in die Doppelreihe. Diese Übung wurde unter dem forschen Kommando von Unterkommandant Léo Gregorius durchgeführt.
Weitere "stramme" Fussübungen wurden von der damaligen vierten Kompanie, d.h. den Wehren von Simmern, Greisch und Roodt, unter der Leitung von Kompaniechef Lucien Arendt gelegentlich der Kantonalübungen von 1959 und 1967 in Eischen vorgeführt.
Schon wochenlang vorher wurde des Abends abwechselnd in den 3 Ortschaften exerziert.
Bereits vor 1952 wurde der Bau eines neuen Wasserbehältersvon 100m3 Inhalt erwogen. Da ein Teil der Häuser höher als die Quellenfassungen liegen, hätte man eine Wasserpumpenanlage von über 500.000.- Franken errichten müssen. Wegen des grossen Kostenpunktes, kam es dann Mitte der 50er Jahre zu einer bedeutend billigeren Lösung.
Das Wasserwerk des Südens aus Koerich unterhielt seit etwa 1922 eine Nebenpumpstation im Zentrum von Simmern.
Das Wasser der Gemeindequelle wurde durch einfache Unterbrechung in eine Zuteilung zu diesem Pumpwerk befördert in 2 Wasserbehälter. Mittels 2 Motordruckpumpen wird seither das Wasser in das erweiterte Ortswasserleitungssystem gepumpt, wobei der Druck bei einem Brandausbruch auf Anfrage hin, erhöht werden kann.
Am 13. März 1960, genau auf den Tag der Wehrgründung wurde das 50. Bestehungsjubiläum gefeiert, mit eines feierlichen Messe am Morgen und einem gemeinsamen, fröhlichen Abendessen im Hotel unseres langjährigen Sekretärs René Olinger.
1963 wurden neue Statuten ausgearbeitet und bei der Gemeinde hinterlegt.
Am 14. März 1965 wurde in engstem Kreise das Fest des 55. Bestehens gefeiert. Bei dieser Gelegenheit wurde besonders der 85jährige Präsident und Gründungsmitglied Jean Noesen geehrt.
1968 nahmen Kommandant un Unterkommandant an einem sechstägigen Grundlehrgangskursus in Schimpach teil.
Zu einer grossartigen Feier gestaltete sich am 24. Mai 1970 das 60jährige Jubiläum, verbunden mit den Kantonalübungen und dr Einweihung einer neuen Fahne. Bei dieser Gelegenheit fand auch eine Ausstellung mit alten und neuen Löschgeräten, Uniformen und sontigen feuerwehrbezogenen Gegenständen aus alten Zeiten statt.
Nach der Neueinteilung der Kompanien beteiligte sich die Wehr an zahlreichen Gemeinschaftsübungen in Steinfort, Hagen, Hobscheid, Eischen, Simmern, Greisch und Roodt. Dasselbe gilt auch für die gemeinsamen Fussübungen auf Kompaniebasis.
Am 26. September 1972 beteiligte sich eine gemischte Mannschaft der Wehren von Greisch, Roodt und Simmern an den nationalen Feuerwehrwettkämpfen in Mamer. Das wochenlange intensive Training trug seine Früchte, errang doch diese Mannschaft als bestplazierte Mannschaft des Kantons Capellen die "Coupe Marcel Pirsch".
Diese Mannschaft nahm auch an den Wettkämpfen von 1974 in Redingen teil.
Vom 14. Oktoberbis zum 16. Dezember 1970 beteiligten sich aus Feuerwehrleute an den vom Roten Kreuz in Simmern organisierten Erste-Hilfe-Kursen und erhielten ihr Sekuristendiplom.
Am 30. September 1972 wurde unser langjähriger Sekretär, Jean Arendt, zu Grabe getragen unter Beteiligung der Wehren von Simmern und Hagen.
Die Jugendwehr wurde in den kommenden Jahren ausgebildet von Jugendleiter Gaston Heitz und nahm an verschiedenen Zeltlagern auf regionaler Basis teil.
Mehrere Mitglieder unserer Wehr besuchten Lehrgänge an der Nationalen Feuerwehrschule in Niederfeulen.
1976 und 1978 organisierte die Wehr von Simmern die Tege "der offenen Tür", zusammen mit den Wehren Greisch und Roodt. Dabei wurden Selbstrettungs- und Löschübungen vorgeführt.
1978 beteiligte sich dabei dir Dorfjugend an einem von Albert Jenen organisierten Wettbewerb mit Kübelspritzen. Ferner wurde das Löschen von "Frittenfett", einer brennenden Gasflasche und Ölbrandes vordemonstriert.
Am 8. Februar 1979 gaben wir unserem langjährigen Präsidenten Jean Noesen das letzte Geleit.
Da im Februar auch die beiden langjährigen Vorstandmitglieder Camille Weiler und Albert Herman aus Gesundheitsgründen ihre Demission einreichten, wurde der Vorstand erneuert.
Am 9. März 1980 beging undere Wehr ihr 70. Bestehungsfest mit feierlicher Messe und Blumenniederlegung am Grabe unseres verstorbenen Präsidenten.
Am 28. September 1980 fand eine grossangelete Gemeinschaftübung statt am Teg der "offenen Tür" mit den Wehren Roodt, Greisch und Simmern. Ferner beteiligte sich die Wehr von Kehlen mit ihrem Tanklöschfahrzeug an dieser Übung, wobei ein alter brennender P.K.W. mittels Schaum gelöscht wurde.
Der 16. März 1981 war ein Trauertag für uns alle, mussten wir doch unsern alzufrüh verstorbenen Kamaraden Roger Ries vom Klaushof zu Grabe tragen, der uns im blühenden Alter von 51 Jahren für immer verlassen hatte.
31 Jahre Mitglied, 24 Jahre Fahnenträger, 21 Jahre lang Kassierer, das sind nir einige seiner vielen Dienste, welche er unserer Wehr in all diesen Jahren geleistet hatte.
1982 bgleiteten wir unsern langjährigen Kassierer, Herrn J.P. Noesen auf seinem letzten Gang.
Am Freitag, den 13. August 1982 hatten wir einen Scheunenbrand zu bekämpfen, der sich ohne unser schnelles Eingreifen, mit Sicherheit zu einem Riesenbrand ausgeweitet hätte. Bei Abladerarbeiten im Anwesen Camille Noesen geriet plötzlich der Motor des Förderbandes in Flammen, und wie im Lauffeuer breiteten sich die Flammen in Sekundenschnelle über die gelagerten Heu- und Getreidevorräte aus und erfassten das Scheunendach. Es war diesmal für die 3. Kompanie nicht eine des üblichen Gemeinschaftsübungen, sondern ein gemeinsamer Einsatz bei einem Grossbrand, wobei sich die in den genannten Übungen gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse als sehr nützlich erwiesen, genau wie bei den vielen anderen Bränden in den vergangenen Jahren.
Am 6. Januar 1983 konnten wir in unser neues Gerätehaus umziehen.
In diesem Jahr wurde bereits mit den Vorarbeiten für die 75. Jahrfeier begonnen, welche während des Jahres 1984 intensiviert wurden im Hinblick auf die für 1985 vorgesehenen Ausstellungen und die Herausgabe des vorliegenden Buches. Bedingt durch die Neuwahlen im Kantonalvorstand, konnte erst Mitte Februar 1985 der gemeinsame Organisationsvorstand für besagte 75. Jubiläumsfeier zusammengestellt werden. Zur teilweisen Deckung der Unkosten wurde von der Wehr eine Geldlotterie "à tirage immédiat" organisiert. Auch die Gemeindeverwaltung knauserte nicht mit einem entsprechenden Subsid. Die alte Handdruckspritze wurde von einigen Mitglidern instandgesetzt und sollte mit Pferdegespann am Festzug teilnehmen.
In monatelanger Arbeit wurde die interessante Ausstellung über die Vergangenheit der Ortschaft und des Feuerlöschwesen aufgebaut und beschriftet.
Dann war es endlich soweit, die Ehrentribüne war errichtet und alles war zum Empfang bereit.
(Quelle: 1910-1985 75 Jahre Kantonalfeuerwehrverband Capellen und Freiwillige Feuerwehr Simmern)